Hinweis: Für Projekte der ESF-Förderperiode 2014 – 2020 steht Ihnen die zgs consult GmbH als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für Projekte der ESF-Förderperiode 2021 – 2027 wenden Sie sich bitte an die IBB.

Mehr Zuhause in der Spandauer Gesellschaft

Viele der Teilnehmerinnen des PEB-Projektes LEMON hatten bisher mit Deutschland nur Pflichten verbunden - Dokumente ausfüllen, Anträge schreiben, Erlaubnisse verlängern. Dieser Eindruck hat sich dank des Spandauer Projektes nun gewandelt: Die Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte erfuhren, welche Hilfsangebote Stadt und Land für sie bereitstellen, sie lernten das Back- und Kochhandwerk kennen, kamen mit engagierten Mitbürger*innen ins Gespräch und besichtigten verschiedenste interessante Orte der Stadt. Die Identifikation der Teilnehmerinnen mit ihrer neuen Heimat ist nun gewachsen.


Am Ende des Spandauer PEB Projektes „LEMON – eine Qualifikationsreihe für Migrantinnen“ des Trägers EMPATI viel der Abschied schwer. Insgesamt 49 Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte hatten an dem zwei Jahre dauernden Projekt teilgenommen, das durch EU- und Landesmittel im Rahmen der Spandauer Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) gefördert wurde. Ziel des Projekts war es, die soziale Integration und Beschäftigungsfähigkeit von erwerbslosen Migrantinnen in Spandau zu stärken.

Das Projekt war niedrigschwellig konzipiert, um migrantische Frauen mit nur wenig Kontakt zur Aufnahmegesellschaft eine Brücke in die Spandauer Gesellschaft und Berufswelt zu bauen. Die Frauen lernten, ihre private Leidenschaft für Kochen und Backen zu professionalisieren und Kompetenzen für Praktika und spätere Beschäftigungen im Back-, Koch-, Konditor- oder Servicebereich aufzubauen.

Hindernisse und Erfolge

Hindernisse und Herausforderungen gab es zu Beginn des Projektes einige: Den Teilnehmerinnen fehlten ausreichende Sprachkenntnisse, berufsrelevantes Wissen und Erfahrungen sowie oftmals der Mut und auch die grundlegenden Fähigkeiten, sich in der Stadt selbstständig zurechtzufinden. Viele kannten sich weder in Spandau noch in Berlin aus und waren teilweise noch nie mit dem öffentlichen Personennahverkehr gefahren.

Im Rahmen des Projektes unternahmen die Frauen deshalb u.a. Ausflüge wie zum Botanischen Garten, machten eine Schifffahrt und erlebten eine Führung im Reichstagsgebäude. Am Ende des Projekts kamen die Teilnehmerinnen selbstständig zu den Treffpunkten.

Viele Teilnehmerinnen trauten sich zu Beginn des Projektes nicht Deutsch zu sprechen. Die begleitenden Sprachseminare führten dazu, dass die Lemon-Frauen zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Deutschkenntnisse in neuen Kontexten einsetzten – im Gespräch mit Politiker*innen, der Verwaltung oder auch in den anderen Workshops. Zum Abschluss ihrer Teilnahme meldeten sich zehn Frauen für weiterführende Sprachkurse an.

Workshops zur Vorbereitung einer Qualifizierung

Den Schwerpunkt des Projektprogramms bildeten Workshops zur Vorbereitung einer Qualifizierung als Bäcker*innen, Konditor*innen und in der Gastronomie. So absolvierten die Teilnehmerinnen mehrere Workshops in der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks. Dort erfuhren sie nicht nur welche Sorten Brot und Getreidearten es gibt, sondern auch wie der Verkauf in Bäckereien vonstattengeht.

In den Workshops von Konditormeisterinnen der Innung bekamen die Lemon-Frauen einen Einblick in das Handwerk. Sie lernten eine ihnen unbekannte Berufswelt kennen und konnten dabei auch ihre erworbenen Sprachkenntnisse einsetzen.

Zwei Teilnehmerinnen haben dank des Projektes jetzt schon den direkten Weg in Ausbildung bzw. Arbeit gefunden. Einige Teilnehmerinnen denken über eine Selbständigkeit im gastronomischen Bereich nach und fast alle Teilnehmerinnen erwarben im Projekt Zertifikate, die ihnen bei Bewerbungen für den Arbeitsmarkt hilfreich sein werden.

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