Hinweis: Für Projekte der ESF-Förderperiode 2014 – 2020 steht Ihnen die zgs consult GmbH als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für Projekte der ESF-Förderperiode 2021 – 2027 wenden Sie sich bitte an die IBB.

Projekte

Projekte der Förderperiode 2014-2020 (LSK, PEB, WDM)
Projekte der Förderperiode 2021-2027 (LSI)

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In Szene setzen


Bezirk(e):
Mitte
Träger:
kiezküchen GmbH
Projektadresse
kiezküchen bildungszentrum Rathenower Straße
Rathenowerstraße 16
10559 Berlin
Kontakt / Ansprechpartner*in
Jan Heidel
Rathenower Straße 16
10559 Berlin

jheidel@bildungsmarkt.org

Tel: 030/397822-19
Laufzeit: 01.03.2018 - 31.12.2018
Förderprogramm: LSK
Gesamtkosten: 9.978,69 €

Wichtigste Kooperationspartner
IMLEERENRAUM - Home of Kulturpädagogik (Ebersstraße 27, 10627 Berlin)

Kreativhaus Fischerinsel- (Fischerinsel 3, 10179 Berlin)

Zilleklub- (Rathenower Str. 17, 10559 Berlin)
Kurzbeschreibung
Mit dem Heranführen an die darstellende Kunst und dem Besuch einer Theateraufführung zeigen wir den Teilnehmer/innen auf, welche Wirkung Theater auf andere und auf einen selbst hat. In verschiedenen begleitenden Workshops zur Förderung der Schlüsselkompetenzen trainieren wir unter anderem ein selbstbewusstes Auftreten und eine kontrollierte Körperkommunikation, den Umgang mit Stressempfindungen sowie Improvisationsfähigkeit und den Umgang von Reflexen in einem "geschützten" Rahmen. Auch Sprach- und Stimmtraining fördern einen selbstbewussten Auftritt der Teilnehmer/innen. Beim Einstudieren des Theaterstücks erfahren die Teilnehmer/innen das Gelernte in sehr komprimierter Weise durch ihr praktisches Tun am eigenen Leibe. Zudem sehen sie, wie ihr gemeinsames Projekt konkrete Gestalt annimmt. Die öffentliche Aufführung des gemeinsam entwickelten Stücks rundet das Projekt ab.
Methoden: Das Projekt verbindet klassische mit künstlerischer Bildungsarbeit. Es unterstreicht die Partizipation der Teilnehmer/innen. Darstellendes Spiel ist die engste und direkteste Beziehung zwischen der Wirklichkeit und Fantasie eines Menschen, seiner Motal und Weltsicht. Theaterspielen entwickelt eine Fähigkeit, sich zu anderen in Bezug zu setzen. Individuelle Lebenserfahrungen können eingebracht, ausgetauscht und reflektiert werden. Theaterspielen initiiert gruppendynamische Prozesse und fördern einen respektvollen Umgang miteinander. Wir leiten die Teilnehmer/innen an, Gefühle, Ängste, Hemmungen, Freude und Mitgefühl darzustellen.
Vorgehensweise: Wir motivieren die Teilnehmer/innen, sich mit den Ausdrucksmöglichkeiten ihres Körpers, ihrer Bewegungen, der Stimme, mit Texten und Materialien auseinanderzusetzen und ihre Individualität kennenzulernen. Verhaltensmuster werden verdeutlicht und erfahrbar. Durch Ausschluss von Leistungszwang und Ausgrenzung können Freude und Neugier überwiegend Freiräume schaffen, sich mit sich und der Umwelt auseinander zu setzen.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich an Menschen über 54 Jahre, die durch lang-jährige Arbeitslosigkeit an sozialen Kompetenzen, Motivation, Selbstwert und ihrer Fähigkeit zur Selbstpräsentation verloren haben. Ausweglosigkeit, vielschichtige Ängste, der Verlust von Tages-strukturen und Resignation sind weitere typische Problemlagen. Genau an dieser Schnittstelle setzt unser Projekt an: motivierende Theaterarbeit stärkt das Selbstbewusstsein und hemmt die "Sprachlosigkeit".
Auswertung und Ergebnisse
In der zweiten Phase des Projekts konnte eine wesentliche Veränderung in der Gruppendynamik erkannt werden. Die Teilnehmenden blicken nun auf gemeinsam erlebte Ausflüge zurück, teilen sich die Erinnerung eines ersten internen Auftritts und wissen über die Stärken und Schwächen ihrer/ihres Gegenüber Bescheid.
Die anspruchsvolle, inhaltliche Themenstellung, findet seinen Rahmen in der vorhandenen wertschätzenden Arbeitsatmosphäre.
Bei der inhaltlichen Themenstellung (Bearbeitung eines vorhandenen Stückes in die lebensreale Sprache der Teilnehmenden) wurden äußerst komplexe Erzählungen gewählt (F. Kafka „Der Bau“ und „Blumfeld, ein älterer Junggeselle“). Aus der Abstraktheit des Textes heraus, gelingt es Parallelen zu der Lebenswirklichkeit und den Problemlagen der Teilnehmenden zu schaffen. Dies gilt als eine der „Königsdisziplinen der Theaterpädagogik“ (vgl. P. Brook „Im leeren Raum“, S. 43).

Durch die gewonnenen Erkenntnisse der Schwächen- und Stärkenanalyse, die hauptsächlich im ersten Quartal des Projektes durchgeführt wurde, gelingt es eine klient*innenzentrierte Projektarbeit zu gewährleisten. Das Schauspiel ist nur ein, wenn auch ein ganz wesentlicher Bestandteil des Theaters. Die „Nebenschauplätze“ wie die Garderobe, das Bühnenbild, die Dramaturgie, die Regie und die Öffentlichkeitsarbeit bieten ein interdisziplinäres Arbeitsfeld in der die Teilnehmenden ihre vorhandene Kenntnisse bestmöglich einbringen können.