Hinweis: Für Projekte der ESF-Förderperiode 2014 – 2020 steht Ihnen die zgs consult GmbH als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für Projekte der ESF-Förderperiode 2021 – 2027 wenden Sie sich bitte an die IBB.

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Projekte

Projekte der Förderperiode 2014-2020 (LSK, PEB, WDM)
Projekte der Förderperiode 2021-2027 (LSI)

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Taktiler Märchenbrunnen


Bezirk(e):
Friedrichshain-Kreuzberg
Träger:
Atina gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft
Projektadresse
Atina gUG (haftungsbeschränkt)
Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft
Katzbachstr. 30
10965 Berlin
Kontakt / Ansprechpartner*in
Frank Schulz, Geschäftsführer
Tel. (030) 2747 - 200
Fax. (030) 2747 - 206
Email: schulz@atina.berlin
info@atina.berlin
Website: www.atina-berlin.de
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.10.2019
Förderprogramm: LSK
Gesamtkosten: 9.772,16 €

Wichtigste Kooperationspartner
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Straßen und Grünflächenamt, Leiter: Herr F. Weisbrich

ABSV Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e. V.,
Kurzbeschreibung
Der Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain ist ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt im Volkspark Friedrichshain und zählt zu den bekannten Berliner Sehenswürdigkeiten. Dort existieren zwar eine gute ÖPNV-Anbindung und ein rollstuhlgerechter Zugang, aber für blinde und sehbehinderte Menschen ist der Märchenbrunnen bisher nicht oder kaum sinnlich erlebbar. Das LSK-Projekt zielt darauf, den Märchenbrunnen als bedeutendes Architekturdenkmal, seine bauliche Anlage und die Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm durch eine taktile, d. h. tastbare Broschüre auch für Blinde und Sehbehinderte „erfahrbar“ zu machen. Diese Broschüre wird jedoch kombiniert zugleich in Schwarzschrift gestaltet und ist somit – im Sinne der Inklusion - ebenso für Sehende nutzbar. Ggf. wird zusätzlich eine tastbare Tafel mit der Darstellung des Brunnens und Erläuterungen dazu hergestellt.

Zu Projektbeginn werden die notwendigen Informationen zum Brunnen und seiner Gestaltung zusammengetragen, ausgewertet und für die Aufnahme in die Broschüre aufbereitet.
Anschließend werden die grafischen Vorlagen dv-gestützt erstellt, die Matrizen angefertigt sowie die Erläuterungen und Legenden in Blinden- und Klarschrift verfasst. Bei diesen einzelnen Arbeitsschritten kommen eine ständige wechselseitige „Verzahnung“ und laufende Qualitätskontrolle zur Anwendung.
Dabei werden eine Einbeziehung blinder Teilnehmer und eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Kooperationspartnern wie dem ABSV e. V. angestrebt.

Mit Hilfe des Tiefziehverfahrens wird abschließend die taktile Folie hergestellt und mit den anderen Elementen zur Musterbroschüre verbunden.

Gegenüber vergangenen Projekten des Trägers zeichnet sich das geplante Projekt zusätzlich durch einen künstlerisch-literarischen Aspekt aus. Wurden bisher taktile Orientierungshilfen wie z. B. (geografische) Karten oder Etagenpläne angefertigt, so handelt es hier um ein neues Betätigungsfeld.
Zielgruppe
Die Zielgruppe umfasst arbeitsmarktferne erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die aus einer langen
Phase der Arbeitslosigkeit kommen und überwiegend multiple Vermittlungshemnisse aufweisen. Ihnen
fehlt es an Stabilisierung und Einstellung auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, an
Berufserfahrung und Sozialkompetenzen. Es können u. a. Langzeitarbeitslose verschiedener
Qualifikationen und Altersgruppen, mit gesundheitlichen Problemen und Migranten mit Sprachproblemen beschäftigt werden.
Auswertung und Ergebnisse
Die TN erfuhren und praktizierten im Projekt soziale Tugenden, wie Stärkung der Kommunikationsfähigkeit und Übung des respektvollen Umgangs mit Vorgesetzten und Kollegen. Ihnen wurden arbeitsmarktbezogene persönliche Kompetenzen, sozialkompetente Verhaltensweisen und niederschwellig berufsbezogene Arbeitserfahrungen vermittelt. Durch die tägliche Arbeit wurden die TN stabilisiert, übten Teamfähigkeit und wurden näher an den allgemeinen Arbeitsmarkt herangeführt. Die TN führten einfache Helfertätigkeiten in Anlehnung an handwerkliche Tätigkeiten aus, sammelten Arbeitserfahrungen, frischten bereits vorhandene Kenntnisse auf und erlernten/festigten arbeitsmarkt- und dienstleistungsorientiertes Verhalten. Im Rahmen des Projektes übten die TN auch das Arbeiten nach Qualitätskriterien (so ist z. B. die Fertigung taktiler Produkte mit sehr speziellen Anforderungen verbunden, da die Tastsinne Sehbehinderter/Blinder sehr empfindlich sind) und das Einhalten von Fristen.
Durch die Arbeit im Projekt ist für die TN insbesondere folgender Kompetenzzuwachs zu verzeichnen: bessere Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, Übung der Arbeit im Team, Übung sozialer Kontakte, ein verstärktes Selbstvertrauen, Übung selbständigen Arbeitens sowie Einblicke in und besseres Verständnis für die Belange behinderter Menschen.

Das Projekt hatte kumuliert 13 Teilnehmende, 8 Männer, 5 Frauen, im Alter von 43 bis 65 Jahren. Die Teilnahmedauer im Projekt variierte von 1 bis 10 Monaten.