Hinweis: Für Projekte der ESF-Förderperiode 2014 – 2020 steht Ihnen die zgs consult GmbH als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für Projekte der ESF-Förderperiode 2021 – 2027 wenden Sie sich bitte an die IBB.

Projekte

Projekte der Förderperiode 2014-2020 (LSK, PEB, WDM)
Projekte der Förderperiode 2021-2027 (LSI)

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Dialoganimation


Bezirk(e):
Friedrichshain-Kreuzberg
Träger:
Lange Tafel e. V.
Projektadresse
Lange Tafel e.V.
Jüterboger Str. 6a
10965 Berlin
Kontakt / Ansprechpartner*in
Isabella Mamatis
tel.: 030 / 69 39 523
mail: info@lange-tafel.com
Laufzeit: 14.01.2019 - 30.08.2019
Förderprogramm: LSK
Gesamtkosten: 9.999,75 €

Wichtigste Kooperationspartner
TERTIA - Berufsförderung
Kurzbeschreibung
Die Dialoganimation ist eine von Isabella Mamatis entwickelte Methode, die sie einsetzt, um Teilnehmer*innen einer heterogenen Gesellschaft, die sich nicht kennen, an der Langen-Tafel-Inszenierung – Das Andere Volkstheater – miteinander ins Gespräch zu bringen.

Ziel ist es, in einen fließenden Gedankenaustausch zu kommen, der eine empathische Begegnungsdichte fördert, so als würden die Dialogisierenden ihr persönliches Theaterstück sehen, sprechen, denken. Dabei werden Erfahrungen, Phantasie Erinnerungen lebendig und miteinander geteilt. Es entsteht ein biografischer Erfahrungsaustausch, der das Gefühl einer persönlichen Verbundenheit mit dem/-r Dialogpartner*in entwickelt und ein Gemeinschaftsgefühl aufbaut.

Ausgangspunkt sind die eigene Biografie und die damit verbunden Erfahrungen, aus denen sich die Dialoganimation als Spielformat herausbildet. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, genau gesagt vier Level der Dialoganimation, wie sie gespielt werden kann, je nachdem wie intensiv und zeitaufwändig der oder die Dialoganimist*innen daran gearbeitet haben:

Level 1 – Dialoganimation mit Karten
Level 2 – Dialoganimation mit Adventurspiel mit Spielfiguren und Würfel
Level 3 – Dialoganimation mit künstlerischem Einsatz und Moderation
Level 4 – Dialoganimation mit Kostüm, Maske, als Figur und mindestens zwei Gesichtern

Die Erarbeitung einer Dialoganimation bringt das eigene Leben in ein spielerisches Format. Wer eine Dialoganimation erarbeitet, beginnt also mit der Darstellung seines Lebens. Dieser Prozess hilft zu reflektieren. Dunkle Flecken auf der eigenen Landkarte werden erhellt, Zusammenhänge erkannt. Die spielerische Abstraktion motiviert dazu, das eigene Leben und das eines Anderen mit Abstand aus der Vogelperspektive zu betrachten. Insofern hat die Arbeit an der Dialoganimation etwas kathartisches, heilendes, befriedendes und befreiendes, mit aktivierender Wirkung.
Zielgruppe
Das Projekt richtete sich an Menschen, deren Bedürfnis es war, im nachbarschaftlichen Umfeld mehr in zwischenmenschliche Kommunikation zu kommen und vor allem auch an Langzeitarbeitslose. Der Begriff „Dialoganimation“ hat sie begeistert und neugierig gemacht. Als sie zur einführenden Veranstaltung kamen, waren sie weiterhin sehr interessiert, an einer persönlichen Dialoganimation zu arbeiten.
Auswertung und Ergebnisse
Das Arbeiten an der Dialoganimation hat Impulse gesetzt, die bei den Teilnehmenden zu einem verbesserten Selbstwertgefühl führten. Jede*r Einzelne hat sein Spiel präsentiert und war sehr stolz auf das Ergebnis. Die Tatsache, dass sich in der Kreativität persönliche Blockaden öffnen können, haben manche Teilnehmenden besonders stark erleben können. Auch die Entfaltung von „Spielspaß“ lockerte festgefahrene Vorstellungen über sich selbst und die Umwelt. Auch das vegetative Nervensystem reagierte bei manchen darauf: eine Teilnehmerin beschrieb, dass sie im Laufe der Zeit wieder richtig durchschlafen konnte.

Die Dialoganimation gibt auf spielerische Weise Selbsterkenntnis und erweiternde Selbsteinschätzung, und dabei können sich die Dialogisierenden auch an der Gemeinschaft erfreuen, die beim gegenseitigen Dialoganimieren entsteht.

Höhepunkt für das Projekt war der Einsatz aller Dialoganimist*innen an der Langen Tafel – Bergmannstraße (15. Juni 2019). Hier hat jeder mit seinem Spiel mindesten fünf Spielpartner*innen kontaktiert. Das hat ihnen Mut abverlangt, den vorher manche nicht hatten, aber danach.

Im Laufe der Projektzeit entstand sogar eine kleine Expertengruppe für Dialoganimation, die sich heute noch trifft.