Hinweis: Für Projekte der ESF-Förderperiode 2014 – 2020 steht Ihnen die zgs consult GmbH als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für Projekte der ESF-Förderperiode 2021 – 2027 wenden Sie sich bitte an die IBB.

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Projekte der Förderperiode 2014-2020 (LSK, PEB, WDM)
Projekte der Förderperiode 2021-2027 (LSI)

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"Galiläa-Partizipativ"


Bezirk(e):
Friedrichshain-Kreuzberg
Träger:
Hedwig-Wachenheim-Gesellschaft e. V.
Projektadresse
Jugend[widerstands]museum Galiläakirche
Rigaer Straße 9-10
10247 Berlin
Kontakt / Ansprechpartner*in
Boris Erbs und Jens Heubach
info@dieHedwig.org
Laufzeit: 01.08.2020 - 30.07.2023
Förderprogramm: PEB
Gesamtkosten: 499.883,63 €

Wichtigste Kooperationspartner
Damit das Projekt im Sinne der TN seine volle Wirkung entfalten kann, ist sowohl für die Arbeit im Stadtteil als auch für die soziale Integration und berufliche Orientierung der TN eine Vernetzung im Quartier und darüber hinaus besonders wichtig.
Im Quartier sind dies insbesondere das Büro "Miteinander leben im Samariterkiez" der Stiftung SPI und der ASP-Bauspielplatz "Forcki" der AWO. Gemeinsam mit diesen Einrichtungen möchten wir durch dieses Projekt stärker in den Kiez wirken, als dies bisher der Fall ist, um eine deutliche Wahrnehmung im Quartier zu erreichen.
Für soziale Beratung in besonderen Fällen vermitteln wir an die Sozial- und Rechtsberatungsangebote im BAYOUMA-Haus. Für die gemeinsame Entwicklung von Anschlussperspektiven setzen wir auf die Kompetenz des Jobcenters Friedrichshain-Kreuzberg und auf Unternehmen aus der eher alternativen Wirtschaft, wie beispielsweise das Catering-Unternehmen "Satansbraten". Auch eine Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein e.V. ist in diesem Zusammenhang beabsichtigt. Dabei ist es am zielführendsten, immer für eine/n konkrete/n TN einen passenden Praktikumsplatz zu suchen und nicht unbedingt die Betriebe zuvor festzulegen.
Deshalb ist es bei solch einem offenen partizipativen Projekt wichtig, orientiert an den Bedürfnissen der TN stets situativ neue Kooperationen mit unterschiedlichen Partnern einzugehen.
Kurzbeschreibung
Das Projekt verknüpft nachhaltige soziokulturelle Stadtteilarbeit mit berufsorientierenden Angeboten. Es leistet einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität im Samariterkiez und gleichfalls zur Steigerung der Berufschancen von hier lebenden erwerbslosen Menschen.
Arbeitsfelder:
1. Stadtteilarbeit: Das Jugend[widerstands]museum hat mit seiner Infrastruktur (Veranstaltungsraum mit Bühne, Licht-/Tontechnik, Seminarraum, Werkstatt) gute Bedingungen, um in das Wohnquartier zu wirken bzw. das Wohnquartier in die Kirche zu holen. Bereits jetzt organisieren Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche des Museums sowie Initiativgruppen aus dem Quartier Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in der Kirche. Die Aktivitäten des Projektes haben aber einen noch stärkeren Bezug zum Samariterkiez. Die Teilnehmer*innen (TN) organisieren eigene Veranstaltungen und soziokulturelle Projekte.
2. Individuelle Persönlichkeitsentwicklung
Unsere TN werden mit Einzelcoaching und Fortbildungsangeboten dabei unterstützt, ihre soziale Situation zu festigen, sich selbst weiter zu entwickeln und Perspektiven für den (Wieder-)Eintritt in das Arbeitsleben zu erschließen.
In arbeitsfeldübergreifenden, wöchentl. Projektplena werden die Stadtteilarbeit und Qualifizierungsbausteine gemeinsam und partizipativ erarbeitet.
Innovativ ist der partizipative Grundansatz des Projekts. Die besondere Problematik liegt im Spannungsfeld der basisdemokratischen Grundhaltung der Zielgruppe einerseits und der teilweise ausgeprägten Systemverweigerung andererseits. Für dieses Dilemma eines eingeschränkten Commitments unter Vorbehalt modellhaft Lösungsansätze für verstetigte Partizipation und Übernahme von Verantwortung zu entwickeln, darin liegt wohl die größte Herausforderung. Wir erhoffen uns auch Erkenntnisse darüber, wie sich Dialoge und Kooperationen über soziale Milieugrenzen hinweg anstoßen und erfolgreich moderieren lassen, um der zunehmenden sozialen Schließung von Milieus entgegewirken zu können.
Zielgruppe
Die Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose aus subkulturellen Milieus, die sich bisher auf einer ökonomischen Basis aus ALG II, preiswertem Wohnen in Wohnprojekten oder unsanierten Altbauten und informellen Formen der Beschäftigung in einer subkulturellen Nische eingerichtet haben. Solche Lebensstile sind zunehmend bedroht, hauptursächlich durch die Mietpreisentwicklung sowie durch die Räumung von Hausprojekten in Friedrichshain. Die Pionier*innen drohen nun verdrängt zu werden.
Auswertung und Ergebnisse
Die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der TN ist das vordringliche Projektziel.
Charakteristisch für die Zielgruppe ist häufig ein für die niedrige sozioökomische Lage unüblich hoher Bildungsstand. Hier den Übergang in regelmäßige Beschäftigung zu gestalten, stellt eine besondere Herausforderung dar, wobei die größte darin besteht, mit Menschen aus anderen sozialen Milieus als dem eigenen kommunizieren und kooperieren zu lernen. Über die Steigerung sozial-kommunikativer Kompetenzen hinaus zielen wir auch auf eine Steigerung der Aktivitäts- und Handlungskompetenz. Hier geht es v.a. darum, aus sozialem Engagement und den damit verbundenen Erfolgen Tatkraft und Initiative wachsen zu lassen.
Bei einer Orientierung auf neue Berufsfelder kommt es insbesondere darauf an zu erkunden, welche der vorhandenen Kompetenzen der TN dort Anwendung finden können, und welche weiteren Kompetenzen mittels Praktika oder Qualifizierungen erworben werden können.

Indikatoren für die Zielerreichung: absolvierte Praktika in Unternehmen, absolvierte Fortbildungen im Projekt, absolvierte, über Jobcenter oder Agentur für Arbeit finanzierte Fortbildungen sowie geglückte Übergänge in sozialvers.pflicht. Arbeitsverhältnisse oder in die Selbständigkeit. Insgesamt 10 Teilnehmer*innen sollen in eine gesicherte Berufsperspektive vermittelt und zudem 20 Vermittlungen in Praktika und 45 soziokulturelle Veranstaltungen organisiert werden.