




Unter dem Titel „Inklusiv Aktiv – Lebendiger Sollmannweg“ engagierte sich seit Januar 2025 eine Kooperationsgemeinschaft im Rahmen eines LSI-Entwicklungsprojekts für mehr Teilhabe, Begegnung und sozialen Zusammenhalt in der Gropiusstadt. Im Zentrum des Projekts stand das Bestreben, ein inklusives, sozialraumorientiertes Modell zu entwickeln, das den Menschen im Kiez – insbesondere jenen mit erschwertem Zugang zu Teilhabe und Erwerbsarbeit – neue Wege eröffnete. Die agens Arbeitsmarktservice gGmbH übernahm die Projektleitung, unterstützt durch den Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V. und die Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung.
Der Ausgangspunkt der Projektarbeit war der Standort Sollmannweg 21, in dessen direkter Nachbarschaft der erste Inklusionsspielplatz Neuköllns eröffnet worden war. Hier wurde das Potenzial für ein inklusives Zentrum untersucht. Es ging darum, gemeinsam mit den Menschen vor Ort ein Konzept zu entwickeln, das soziale Teilhabe, Qualifizierung und Beschäftigung in den Mittelpunkt stellte. Dabei spielte die enge Vernetzung von haupt- und ehrenamtlich Engagierten ebenso eine Rolle wie der gezielte Aufbau von Partnerschaften mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bildungseinrichtungen und lokalen Akteuren.
Die Zielgruppe umfasste vor allem arbeits- und erwerbslose Menschen mit Mehrfachbelastungen, mit und ohne Behinderung. Viele von ihnen hatten aufgrund von Sprachbarrieren, gesundheitlichen Einschränkungen oder familiären Verpflichtungen bislang keinen oder nur erschwerten Zugang zu Unterstützungsangeboten. Das Projekt möchte ihnen eine stärkere Stimme geben, ihre Bedarfe sichtbar machen und passgenaue, niedrigschwellige Angebote entwickeln, die zur Stärkung ihrer persönlichen und beruflichen Perspektiven beitrugen.
Im Rahmen von qualitativen Befragungen, Vor-Ort-Besuchen und weiteren Datenerhebungsmethoden wurde das soziale Umfeld rund um den Sollmannweg 21 gemeinsam mit der Nachbarschaft, sowie dem NWG-Netzwerk erkundet. Welche Ressourcen waren bereits vorhanden? Wo gab es Lücken oder unerreichte Zielgruppen? Und wie könnte ein inklusiver Ort gestaltet werden, der dauerhaft Begegnung und Beteiligung ermöglichte? Im Sinne eines systemischen, interdisziplinären Ansatzes berücksichtigte das Projektteam unterschiedliche Perspektiven, Disziplinen und Bedürfnisse – mit dem Ziel, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das später in ein LSI-Modellprojekt überführt werden soll.
Für die nachhaltige Entwicklung des Standorts Sollmannweg 21 in der Gropiusstadt wird eine ganzheitliche Perspektive verfolgt. Dabei werden die sozialen und infrastrukturellen Maßnahmen lokaler Akteure als zentrale Gelingensbedingungen und Kooperationsgrundlage verstanden. Eine besondere Rolle kommt dem Quartiersmanagement (QM) Gropiusstadt Nord zu, das über tiefgehende Kenntnisse zu lokalen Herausforderungen, Bedarfen und Entwicklungspotenzialen verfügt und die Standortentwicklung mit fachlicher Expertise begleitet.
Das geplante Modellprojekt wird daher in enger Abstimmung mit dem QM entwickelt, um bestehende Strukturen sinnvoll einzubinden und Synergien zu nutzen. Der fachliche Austausch findet regelmäßig über diverse Veranstaltungsformate statt – darunter Workshops und Dialogforen, bei denen u. a. Ergebnisse der Anwohnerbefragungen, aktuelle sozialräumliche Entwicklungen und stadtökologische Fragestellungen aufgegriffen werden.
Die Gropiusstadt bietet mit ihren zahlreichen sozialen Einrichtungen, Bildungs- und Kulturangeboten sowie Treffpunkten für alle Generationen eine gute Ausgangsbasis für Vernetzung und Aktivierung. Um dieses Potenzial gezielter zu bündeln, wurde bereits 2011 das Netzwerk Gropiusstadt (NWG) ins Leben gerufen. Es stärkt den nachbarschaftlichen Zusammenhalt, unterstützt gemeinschaftliches Engagement und fungiert als Austauschplattform für lokale Träger.
Der Sollmannweg 21 wurde im Mai offiziell in das NWG aufgenommen. Mit agens als Träger versteht sich das Vorhaben als ergänzendes Modul innerhalb des Netzwerks, mit dem Fokus auf Inklusion, Bewegung und Empowerment. Durch die Teilnahme an den zweimonatlich stattfindenden Netzwerktreffen – organisiert durch die Stadtteilkoordination – wird eine kontinuierliche Abstimmung gewährleistet und die strategische Weiterentwicklung des Standorts in das bestehende Gefüge eingebettet.
•QM Gropiusstadt Nord
•Netzwerk Gropiusstadt (NWG)
•Weitere essenzielle Partnerschaften:
•Neuköllner Engagement Zentrum (NEZ)
•UFO-Jugendclub
•Stadteilkoordination (STK)
•Mobile Stadteilkoordination
•Wohnstättenwerk (Dreieinigkeitskirche)
•Das Zentrum für Sprache und Bewegung (ZSB)
•Nachbarschaftstreff Fritzi - Sophia Stiftung
•Restlos Glücklich e.V.
•Lebendige Gropiusstadt
•Campus Efeuweg – Nachbarschafts- und Familienkoordination