
Bau mal ein´ hat zum Ziel ein Modellprojekt zu erarbeiten, das sozial benachteiligte Jugendliche ohne Schulabschluss oder klare berufliche Perspektive unterstützt. Es soll ein Format entwickelt werden, das die Jugendlichen in geeigneter Weise auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Ziel ist es, ihnen durch enge Kooperationen mit lokalen Betrieben, Schulen und sozialen Einrichtungen nachhaltige Perspektiven zu bieten und ihre soziale sowie berufliche Integration zu fördern.
Die Zielgruppe sind nicht mehr schulpflichtige Jugendliche in Lichtenberg, die von sozialer und beruflicher Ausgrenzung bedroht sind. Viele haben keinen Schulabschluss, negative Schulerfahrungen, geringe berufliche Orientierung und befinden sich in belastenden sozialen Situationen. Häufig fehlen Motivation, Unterstützung und Selbstvertrauen.
Das geplante sozial-innovative Modell bietet praxisnahe Berufsorientierung und individuelle sozialpädagogische Begleitung. Durch praktische Erfahrungen, persönliche Förderung und Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben sollen Selbstwirksamkeit und berufliche Perspektiven gestärkt sowie der Zugang zu Ausbildung und Arbeit verbessert werden.
Das Kooperationsziel ist die Entwicklung eines Projekts für Jugendliche ohne Schulabschluss und berufliche Perspektive. Es soll ihnen gesellschaftliche Teilhabe, Orientierung und Selbstwirksamkeit ermöglichen. Die Jugendlichen erhalten eine Plattform, um praktische Fähigkeiten zu erwerben, ihre Stärken zu erkennen und sich auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorzubereiten.
Geplant ist ein praxisnahes, projektorientiertes Konzept, das Einblicke in verschiedene Berufsfelder bietet und theoretische wie praktische Inhalte verknüpft. Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, treffen eigene Entscheidungen und entwickeln sowohl berufliche als auch soziale Kompetenzen – insbesondere Teamarbeit und Kommunikation.
Die beteiligten Partner*innen erarbeiten gemeinsam ein innovatives Konzept. Die Jugendlichen sollen dabei so früh wie möglich mit einbezogen werden, um ein passgenaues und motivationsförderndes Angebot zu schaffen.
Langfristig sollen sie befähigt werden, eigene Ideen umzusetzen, Entscheidungsprozesse zu verstehen und selbstständig zu handeln – auch über das Projekt hinaus. Das Vorhaben zielt auf mehr Selbstvertrauen, Eigenmotivation, handwerkliche Fähigkeiten und bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Entwicklungspartnerschaft erstellte nach ersten Schwierigkeiten erfolgreich eine Bedarfs- und Umfeldanalyse sowie ein Modellprojekt für Jugendliche außerhalb der Schulpflicht in Lichtenberg. Da es kaum einheitliche Daten zur Zielgruppe gibt, war ein umfassender Blick auf die Zielgruppe zunächst schwierig. Erst durch die Orientierung an vorhandenen Analysen, etwa einer F-BB-Studie aus dem Jahr 2023, konnte gezeigt werden, dass in Berlin zwar vielfältige Übergangsstrukturen bestehen, jedoch insbesondere individuelle, praxisnahe und niedrigschwellige Angebote fehlen. Schwer erreichbare Jugendliche werden selten gezielt angesprochen, und praktische Berufsorientierung wird von diesen gegenüber theoretischen Formaten bevorzugt. Zudem wünschen Jugendliche psychisch-soziale Unterstützung, Mitbestimmung und flexible Einstiegsangebote. Auch der Jugendförderplan fordert mehr offene, nicht-pädagogisierte Räume. Dies ist auf bezirklicher Ebene eine Herausforderung, da freie Flächen rar und mitunter anderen Planungsvorhaben vorbehalten sind.
Die gesammelten Erkenntnisse wurden in das gemeinsame Konzept Bau mal ein´ überführt. Die beteiligten Partner*innen brachten dafür ihr Fachwissen ein. Das Projekt unterstützt Jugendliche beim Erwerb zentraler Lebens- und Handlungskompetenzen sowie beim Aufbau von Selbstvertrauen durch erlebte Selbstwirksamkeit. Kern ist der möglichst selbstständige Ausbau eines Jugendortes (z. B. Pavillon oder Container), wodurch langfristiges Arbeiten, eigenständiges Einbringen und Verantwortungsübernahme praktisch erfahrbar werden. Ergänzend erhalten die Teilnehmenden Einblicke in verschiedene Berufsfelder und sammeln praxisnahe Erfahrungen, die ihnen Orientierung im Übergang Schule–Beruf geben.
Das Entwicklungsprojekt wird in Kooperation mit der QE&U gGmbH umgesetzt.
Die Kinderarmutsprävention Lichtenberg unterstützt das Projekt durch die strategische Einbindung und Vernetzung mit kommunalen Akteuren und Maßnahmen im Bezirk.
Begleitet wird das Projekt von der BBWA Geschäftsstelle.
