Integrationspfade für wohnungslose EU-Migrant*innen in Gute Arbeit

Integrationspfade für wohnungslose EU-Migrant*innen in Gute Arbeit
Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg
Träger
Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg gGmbH
Lorenzweg 5
12099 Berlin
Deutschland
gGmbH
Projektadresse
Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg gGmbH
Stralauer Platz 32
10243 Berlin
Deutschland
Kontakt / Ansprechpartner*in
Sergiu Lopatä
Projektreferent
030 5130192-78
Svenja Ketelsen
Fachbereichsleitung
Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg gGmbH
Laufzeit:01.01.2025-30.06.2025
Förderprogramm:LSI 2023/1 (Entwicklungsprojekte)
Beantragte Fördersumme:47.423,81
Kurzbeschreibung

Wir suchen innovative Wege für wohnungslose Menschen aus dem EU-Ausland zur Integration in Gute Arbeit in Friedrichshain-Kreuzberg. Es halten sich verstärkt wohnungslose EU-Bürger*innen im Bezirk auf, die sich in prekären Arbeitsverhältnissen bzw. in Arbeitslosigkeit befinden. Prekäre Arbeitsverhältnisse können auch zu Wohnungslosigkeit führen: Wenn die Unterkunft vom Arbeitgeber gestellt wird, ist es für die Betroffenen schwierig, ihre Arbeitsrechte durchzusetzen. Wir wollen untersuchen, wie Angebote von arbeits- und sozialrechtlicher Beratung, Sozialberatung, Arbeitsvermittlung und Unterstützung gestaltet und verzahnt werden müssen, damit sie Betroffenen neue Wege aus besonders prekären Situationen eröffnen.

Zielgruppe

Unsere Zielgruppe sind wohnungslose Menschen aus dem EU-Ausland, die direkt aus prekären Beschäftigungsverhältnissen kommen und/oder arbeitslos sind. Dazu gehören auch Betroffene, die durch prekäre Beschäftigung unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Beabsichtigte Ergebnisse und Wirkungen

Wir entwickeln ein abgestimmtes, modellhaftes Konzept für ein arbeitsbezogenes Beratungs- und Unterstützungsangebot für wohnungslose EU-Migrant*innen im Bezirk. Der zu entwickelnde Interventionsansatz soll folgende Ziele für die Zielgruppe vereinen:

  • Durchsetzung bestehender arbeits- und sozialrechtlicher Leistungsansprüche,
  • Integration in gute Arbeit und Existenzsicherung durch Erwerbseinkommen,
  • Prävention von Arbeitsausbeutung und nachhaltige Verbesserung der Rechtsposition auf dem Arbeitsmarkt,
  • Beendigung der durch o.g. Themen bedingte Wohnungslosigkeit und nachhaltige soziale Stabilisierung.

Im Rahmen der Konzeptentwicklung werden insbesondere folgende Angebote untersucht:

  • Niedrigschwellige aufsuchende Beratung zu Sozialrecht, Arbeitsrecht und Existenzsicherung,
  • Begleitung bei der Klärung arbeits- und sozialrechtlicher Ansprüche,
  • Begleitung und Vermittlung zu Hilfeangeboten in der Region,
  • Coaching und Vermittlung von arbeitsrechtlichen Kenntnissen und Fähigkeiten,
  • Jobcoaching und Vermittlung zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Erzielte Ergebnisse und Wirkungen

Erzielte Ergebnisse:

  1. Praxisorientierte, sich ergänzende Entwicklungspartnerschaft der Projektpartner mit positiver Auswirkung auf die langfristige Anschlussfähigkeit des Projekts.
  2. Jour Fixe als regelmäßiges und funktionierendes Austauschformat etabliert.
  3. 21 Interviews mit Institutionen (übererfüllt) und 6 mit der Zielgruppe (teilweise erfüllt) lieferten umfangreiche und fundierte Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Modellprojekts.
  4. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen in den am 15.05.2025 erfolgreich durchgeführten Workshop mit über 40 Teilnehmenden ein. Durch den Austausch entstanden neue, ergänzende konzeptionelle Ansätze.
  5. Die Modellkonzeption wurde auf Basis der Interviews und Workshop-Ergebnisse entwickelt, fristgerecht eingereicht und präsentiert.
  6. Ein innovativer Modellansatz zur Schließung struktureller Lücken wurde entwickelt. Er kombiniert einen koordinierten Gesamtansatz mit dem Fokus auf „Gute Arbeit“ und individueller Begleitung – ausführlich in der Konzeption beschrieben.
  7. Breite Akteursbeteiligung sichert das Transferpotenzial. Die Einbindung relevanter Akteur*innen und die Besetzung des Beirats stärken Transfer und Umsetzung zusätzlich.
Entwicklungspartner und wichtigste Kooperationspartner

Arbeit und Leben, GEBEWO und die Abteilung Arbeit, Bürgerdienste und Soziales des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg bilden den Kern der Entwicklungspartnerschaft. Im Rahmen der Konzeptentwicklung wurden die Perspektiven weiterer Akteure, z. B. durch Interviews und Workshops, einbezogen.