Kiez@Work – Teilhabe am Arbeitsmarkt – Lokale Vorbilder

Kiez@Work - Teilhabe am Arbeitsmarkt - Lokale Vorbilder
Bezirk
Spandau
Träger
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.
Obstallee 22 E
13593 Berlin
Deutschland
Geschäftsführung
Projektadresse
Projektbüro Quartiersmanagement Heerstraße Nord
Blasewitzer Ring 32
13593 Berlin
Deutschland
Kontakt / Ansprechpartner*in
Heike Holz
Geschäftsführung
030 / 55 46 73 30
Gemeinwesenverein Heerstr. Nord e. V.
Christian Porst
Quartiersmanagement
Gemeinwesenverein Heerstr. Nord e. V.
Tal Pery
Gemeinwesenverein Heerstr. Nord e. V.
Laufzeit:01.01.2025-30.06.2025
Förderprogramm:LSI 2023/1 (Entwicklungsprojekte)
Beantragte Fördersumme:46.907,84
Kurzbeschreibung

Mit dem Projekt „Kiez@Work – Teilhabe am Arbeitsmarkt – Lokale Vorbilder wirken lassen“ soll die soziale und berufliche Integration junger Erwachsener im Alter von 25 bis 35 Jahren aus dem  Gebiet Heerstraße Nord in den ersten Arbeitsmarkt gefördert werden.

In Zusammenarbeit mit dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) Spandau wurde bei einer vorhergehenden Analyse der Ursachen für die überdurchschnittlich hohe Quote von Transfereinkommensbezieher:innen im Quartiersgebiet Heerstraße Nord u. a. die fehlende Motivation junger Menschen zur Aufnahme einer  Ausbildung/Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt als ein wichtiger Faktor identifiziert.

Grundlage eines vorgeschalteten Entwicklungsprojektes im Rahmen des Förderprogramms Lokale Soziale Innovation (LSI) war die Hypothese, dass positive Rollenvorbilder aus dem unmittelbaren Sozialraum entscheidend dazu beitragen, die Arbeitsmarktintegration junger Erwachsener zu fördern und deren Kooperationshaltung gegenüber den Hilfsangeboten u.a. des Jobcenters befördern.

Die Ergebnisse von qualitativen Interviews, einer Fokusgruppendiskussion und von Expertengesprächen, die in der ersten Jahreshälfte 2025 durchgeführt wurden, bestätigten diese Hypothese. Es wurde nun ein Konzept für ein entsprechendes Modellprojekt im Rahmen der Beschäftigungsförderung junger Erwachsener im Quartier Heerstraße Nord entwickelt, in dem zur Zielerreichung ein partizipativ entwickelter Formatmix (Kampagnen, Veranstaltungen, Aktionen), der an den Lebenswelten der Zielgruppe orientiert ist, umgesetzt wird.

Zielgruppe

In der Großsiedlung Heerstraße Nord leben viele junge Erwachsene (25 – 35 Jahre) in einem auf vielfältige Weise, insbesondere sozioökonomisch herausfordernden Umfeld. Ihre Lebenswelt ist geprägt durch die Überlebensstrategien ihrer Familien und des Stadtteils, der als ‚Erzieher‘ eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Die jungen Menschen wohnen oft überdurchschnittlich lange in ihren Familien – häufig noch bis sie weit in ihren Dreißigern sind. Sie stehen vor besonderen Herausforderungen, die sich neben der Begrenzung ihrer Bildungs- und Erwerbschancen durch objektiv erfassbare soziale Missstände auch aus den tradierten Narrativen ihrer Familien oder ihres Umfeldes ergeben. Sie besitzen keine Ausbildung und keine Anbindung an den ersten Arbeitsmarkt, auch aufgrund und einer Distanz zu institutionellen Unterstützungsstrukturen.

Neben Sprachbarrieren und Bildungsbenachteiligung ist es auch die Unwissenheit über die sozialräumlichen Ressourcen in Form von ausbildungsunterstützenden positiven Vorbildern und sozialräumlichen Netzwerken, die zu einer erschwerten Integration in den Arbeitsmarkt führt. 

Beabsichtigte Ergebnisse und Wirkungen

Für das Entwicklungsprojekt wurde eine Entwicklungspartnerschaft begründet: GWV Heerstr. Nord, OE QPK des Bezirksamtes Spandau, Staakkato Kinder und Jugend e.V., Jobcenter Spandau, Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk im DRK Berlin gGmbH. Bereits bestehende Erfahrungen der Entwicklungspartner hinsichtlich der zu adressierenden Problemstellung sollten zusammengetragen und analysiert werden. Zudem sollten erste Schritte unternommen, um Möglichkeiten und lokale Erfolgsgeschichten aufzuzeigen, die den erfolgreichen Übergang von informeller zu formeller Beschäftigung verdeutlichen und für die Zielgruppe nutzbar gemacht werden sollen.

Erzielte Ergebnisse und Wirkungen

Die Entwicklungspartnerschaft hat sich als tragfähig erwiesen. Erste gemeinsame Formate zur Hypothesenvalidierung und Ideensammlung wurden erfolgreich durchgeführt.
Die Entwicklungspartnerschaft traf sich in mehreren Projektteam-Runden (u.a. im Februar, und Mai 2025), um Zwischenergebnisse abzustimmen, die Formatentwicklung voranzutreiben und die Typologie sozialraumbezogener Vorbilder zu schärfen. Diese Meilensteine markieren den inhaltlichen Fortschritt und die erfolgreiche Koordination zwischen den Partnern.

Die Schlusspräsentation der Ergebnisse in der Steuerungsrunde des BBWA Spandau (geplant am 26.06.2025) konnte aus terminlichen Gründen bisher nicht stattfinden.

Entwicklungspartner und wichtigste Kooperationspartner

1. Gemeinwesenverein Heerstraße Nord: Mit seiner tiefen Verwurzelung im Quartier und seinem umfassenden Verständnis der lokalen Dynamiken und Bedürfnisse ist der Stadtteilverein essenziell, um die passgenauen Anforderungen der Zielgruppe zu identifizieren. Seine Nähe zum Gemeinwesen ermöglicht es, maßgeschneiderte
Lösungen zu entwickeln und die Teilnahme zu fördern. Durch die langjährige Organisation des örtlichen Quartiersmanagments verfügt der GWV über ein herausragendes und belastbares Akteursnetzwerk zu lokalen Einrichtungen und Initiativen sowie zu kommunalen Partnern in Bezirksamt und Jobcenter. 

2. Bezirksamt Spandau/ OE QPK: Die OE QPK setzt die bezirkliche Strategie "Gesund aufwachsen, leben und älter werden in Spandau" um und ist über die Stadtteilkoordination sehr gut informiert über die Bedarfslagen im Quartier. Die OE QPK steuert Beratungsleistungen im Bereich der Gesundheitsförderung bei, verweist ggfs. auf Maßnahmen und kommuniziert die Projektfortschritte und -ergebnisse in weitere, für das Projekt relevante Abteilungen des Bezirksamtes

3. Staakkato Kinder und Jugend e.V.: Der Träger bringt umfangreiche Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Sozialraum ein. Mit Projekten wie „Abgefahren“ (Sozialkompetenztraining mit Wirkung gegen Schuldistanz) und „Arbeit statt Strafe“ sowie vielfältigen, modellhaften Angeboten zur Jugendbeteiligung fördert Staakkato die soziale Integration und Entwicklung junger Menschen. Auch wenn die unmittelbare Arbeit auf Kinder und Jugendliche fokussiert, verfolgt Staakato intensiv die biographischen (Familien-)Karrieren von einzelnen, „ihrer“ ehemals Jugendlichen auch nach deren Jugend, kennt also die Zielgruppe und deren Bedarfe sehr gut. Die starke Vernetzung im Quartier und das Engagement im Bereich Streetwork macht Staakkato zu einem wertvollen Partner, der die sozialen Aspekte des Projekts maßgeblich unterstützen wird, ein erfahrener Experte in Jugendsozialarbeit und Jugendförderung ist und somit insbesondere einen wichtigen Zugang zur Zielgruppe ermöglicht. 
4. Das Jobcenter Spandau ist der "geborene Entwicklungspartner" und steuert Expertise über die unterschiedlichen Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten
bei. Indiviuelle Beratungen von Projektteilnehmer:innen öffnen Möglichkeiten. Passgenaue finanzielle Unterstützungen zum Lebensunterhalt, Bildungsgutscheine und Kostenübernahmen können über das Jobcenter beantragt werden.