



Im BBWA Entwicklungsprojekt kooperieren erstmalig drei soziale Akteur:innen aus Spandau, die mit unterschiedlichen Teilnehmer:innenkreisen und Schwerpunkten (Inklusion, berufliche Teilhabe, zivilgesellschaftliches Engagement) den Sozialraum gestalten. Die Kooperationspartner*innen Johannesstift Diakonie Proclusio gGmbH, agens Arbeitsmarktservice gGmbH, Sozial-kulturelle Netzwerke casa e.V. und die Organisationseinheit Qualitäts entwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes widmen sich einer noch nicht gelösten Herausforderung im Bezirk und nehmen die Förderung der Beschäftigung, sozialen Integration und Nachbarschaft in den Blick. Gemeinsam entwickeln sie einen Modellansatz mit dem Ziel, durch verlässliche, nachhaltige und dienstleistungsorientierte Beschäftigungs- und Engagementstrukturen einen Nährboden für soziale Innovationen zu schaffen. Im Ergebnis steht unsere Vision der Wilhelmstadt 2027: Hier herrscht reges Leben auf den Straßen, Geh- und Fahrradwegen, Menschen bringen sich ein und sind Teil einer starken Nachbarschaft. Lokale Geschäfte, Gastronomie und soziale Initiativen und Einrichtungen florieren und haben Zugriff auf einen Pool an Arbeitskräften. Um diesen gesamtgesellschaftlichen Impact (vgl. auch Wirkungstreppe nach Phineo) zu erreichen, entwickeln wir passende Angebote für den gesamten Sozialraum, und insbesondere für Arbeits- und Erwerbslose (mit oder ohne Migrations-Geschichte, mit oder ohne Behinderung). Die Zielgruppe hängt aus verschiedenen Gründen, z.B. Jobverlust, Krankheit oder Verlust der Partnerin / des Partners, zeitweilig oder dauerhaft in der Luft, ist einsam und findet keinen eigenen Weg zurück in die Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Unterstützende Strukturen können aufgrund von befristeten Projektfinanzierungen häufig keine Kontinuität bieten, besonders nach längerer Zeit mit geringer sozialer und/oder beruflicher Teilhabe fällt der Schritt zurück in ein selbst bestimmtes (Erwerbs-) Leben jedoch meist schwer und benötigt genau diese verlässlichen Strukturen.
Die Zielgruppe, die wir im zu entwickelnden Modellprojekt adressieren, sind Personen, die aufgrund ihrer persönlichen und familiären Situation von Armut mit Mehrfachproblematik und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf Arbeits- und Erwerbslosen mit oder ohne Migrations- und Flucht-
Hintergrund, sowie auf Menschen mit oder ohne Behinderung bzw. chronischer Erkrankung, die in und in der Nähe der Bezirksregion Wilhelmstadt leben. Wir adressieren dabei insbesondere Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind oder kaum in ein soziales Gefüge eingebunden sind. Wir nehmen Menschen in den Blick, die nicht
kontinuierlich belastbar- und einsetzbar sind (sei dies durch Betreuung/Pflege, chronische Erkrankung/Behinderung), die einen eingeschränkten Mobilitätsradius haben, sich mit ihrem direkten Wohnumfeld identifizieren. Die Zielgruppe benötigt regelmäßige Erholungspausen, Zuwendung, Frei- und Gestaltungsräume,
sowie inspirierende, motivierende und sinnstiftende Tätigkeiten.
Im Projektverlauf wollen wir alternative, aktivierende Betriebs- und Ertragsmodelle (Bürger:innengenossenschaften, Micro-Jobs, Arbeitgeberzusammenschlüsse,…) auf ihre Passgenauigkeit auf Bedarfe und Ressourcen des Sozialraums prüfen. Darüber hinaus nehmen wir den Aufbau von Mutmacher*innen als Lösungsansatz in den Blick. Engagierte im Bezirk werden mit Teilnehmenden der Zielgruppe, d.h. Menschen mit Teilhabebarrieren, vernetzt. Durch den Austausch wird die Zielgruppe gestärkt und motiviert, zugleich werden Brücken zu lokalen Arbeitgebenden gebaut. Einsamkeit als wesentlicher Hemmnisfaktor für berufliche und soziale Teilhabe wird reduziert. Weitere Bestandteile des Modellprojektes können nachhaltige Mobilität, Bewegung und Kultur sein, auch Plattformen zur gemeinschaftlichen Ressourcennutzung können einen Lösungsansatz darstellen, den wir im Rahmen des hier beantragten Entwicklungsprojektes untersuchen wollen. Durch die Einbindung und Aktivierung der Zielgruppe im Rahmen der verschiedenen Beschäftigungs-, Engagement- und Austauschformate stärken wir ihr Selbstbewusstsein, fördern ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen und verändern ihr Handeln.
Diese individuelle Wirkung auf der Outcome-Ebene führt schließlich zur dargestellten gewünschten gesamtgesellschaftlichen Wirkung. Im Rahmen des Entwicklungsprojekts bereiten wir die Erzielung dieser Wirkungen vor. Durch die Analyse bereits vorhandener Projektansätze und die Verknüpfung mit den konkreten Bedarfen vor Ort wollen wir einen Modellansatz entwickeln, der auf die Durchsetzung und Verbreitung neuer sozialer Praktiken und erprobter Organisationsmodelle abzielt.
Bekanntheitsgrad von Unterstützungsstrukturen
Durch den Wirkungsworkshop konnte nicht nur eine tiefere Auseinandersetzung mit den Zielen und Effekten des Projekts stattfinden, sondern auch eine stärkere Vernetzung mit relevanten Akteur*innen im Stadtteil. Der Austausch mit lokalen Initiativen, sozialen Einrichtungen und engagierten Einzelpersonen hat dazu beigetragen, neue Synergien zu schaffen und das Projekt nachhaltig in bestehende Strukturen einzubinden.
Darüber hinaus ermöglichten die virtuellen Projektbesuche bei anderen sozialraumorientierten Initiativen/Projekten einen wertvollen Blick über den eigenen Tellerrand. Durch den direkten Einblick in bewährte Konzepte und innovative Ansätze konnten inspirierende Impulse für die Weiterentwicklung des eigenen Projekts gewonnen werden. Der Austausch mit erfahrenen Akteur*innen half zudem dabei, neue Lösungsansätze zu identifizieren und potenzielle Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
Eine weitere wichtige Möglichkeit der Bekanntheitssteigerung war die Präsentation des Projekts in der Steuerungsrunde des BBWA. Diese bot eine zentrale Plattform, um das Vorhaben einem erweiterten Kreis an Entscheidungsträger*innen und Fachpersonen vorzustellen. Durch die Vorstellung der bisherigen Erfolge und die Darstellung zukünftiger Entwicklungspotenziale wurde nicht nur das Bewusstsein für das Projekt geschärft, sondern auch seine Sichtbarkeit innerhalb relevanter Netzwerke erheblich erhöht. Insgesamt führten diese Maßnahmen dazu, dass die Bekanntheit des Projekts deutlich gesteigert wurde. Die stärkere Vernetzung im Stadtteil, die gewonnenen Erkenntnisse aus anderen Projekten und die erhöhte Aufmerksamkeit innerhalb der Steuerungsrunde haben dazu
beigetragen, die Reichweite des Projekts auszubauen und seine nachhaltige Verankerung im Sozialraum weiter zu festigen.
Ideenentwicklung
Wilinklusiv! baut ein Netzwerk auf, welches
- durch zentrale Akteur*innen wie Kirchen, (soziale) Träger, Vereine und das Jobcenter getragen wird
- sich durch einfache Kommunikation und barrierefreien Zugang auszeichnet
- strukturiert und sanktionsfrei mit festen Ansprechpartner*innen agiert,
- Arbeitgeber*innen werden zu einem späteren Zeitpunkt eingebunden,
- feste Routinen wie bspw. täglichen „Morgenkreis“ (Feedback) sowie flexible Konzepte impliziert, um auf akut ändernde Bedarfe reagieren zu können
- die Umsetzbarkeit des mobilen Nachbarschaftskiosks stützt
Der/die „Nachbarschafts-Netzworker*in“
Der entwickelte Lösungsansatz basiert auf einem Community-Ansatz, bei dem mobile „Netzworker*innen“ mit spezifischer Kiezexpertise als Multiplikator*innen agieren. Ziel ist es, durch ihre lokale Verankerung gezielt Vermittlung und Vernetzung in den Bereichen Ehrenamt, Zuverdienst, Nachbarschaftshilfe und Mikrobeschäftigungen zu fördern. Das Konzept zeichnet sich durch ein hohes Transferpotenzial sowie nachhaltige Wirkung aus: Es ist anpassungsfähig an unterschiedliche Quartiersstrukturen, skalierbar und auf andere Kontexte übertragbar.
Zudem besteht die Möglichkeit, das Angebot flexibel um eigene Initiativen und neue Kooperationen zu erweitern. Für die Zielgruppen entstehen dadurch vielfältige Wirkungen – sowohl direkt als auch indirekt – wie der Erwerb neuer Kompetenzen, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und das Erleben von Gemeinschaft. Der Ansatz wird im Rahmen eines Modellprojekts umgesetzt, das eine kontinuierliche Weiterentwicklung vorsieht, unter Einbezug der Teilnehmenden sowie eines begleitenden Beirats mit Blick auf langfristige Perspektiven.
- Johannesstift Diakonie Proclusio gGmbH - Schwerpunkt Inklusion und Beschäftigung
- Projektleitung
- Planung und Organisation von sowie Leitung von regelmäßigen Projektmeetings (wöchentlichen Jour Fixe) sowie weiteren Meetings nach Bedarf (bspw. Zielgruppenschärfung)
- Mitorganisation des Wirkungsworkshops in der Wilhelmstadt sowie Akquise und Einladung der Teilnehmenden
- Projektadministration und -management (Mittelabrufe, Nachweiserbringung, sämtliche Kommunikation mit der IBB und dem BBWA)
- Erstellung der Wirkungsberichte und des Zwischennachweises (mit Unterstützung der Kooperationspartner*innen)
- Teilnahme an Schulungen der zwischengeschalteten Stelle Investitionsbank Berlin
- Bekanntmachung des Projektvorhabens, Öffentlichkeitsarbeit (Website-Erstellung, ÖA-Materialien)
- Akquise von neuen Kooperations- und Netzwerkpartner*innen
- Präsentation der Projektergebnisse in der BBWA-Steuerungsrunde
- Teilnahme an Austauschformaten zu den LSI-Entwicklungsprojekten
- Mitwirken an der Erstellung des Modellkonzeptes
- agens Arbeitsmarktservice gGmbH - Schwerpunkt Beschäftigung und berufliche Bildung
- Teilprojektleitung
- Mitarbeit an jeglichen Projektaufgaben und Teilnahme am wöchentlichen Jour Fixe (sowie weiteren Meetings nach Bedarf)
- Mitorganisation und Teilnahme am Wirkungsworkshop in der Wilhelmstadt
- Unterstützung bei Erstellung von Öffentlichkeitarbeitsmaterialien
- Akquise von neuen Kooperations- und Netzwerkpartner*innen sowie Teilnehmende der Zielgruppe am Wirkungsworkshop
- Erstellung des Modellkonzeptes
- Präsentation der Projektergebnisse in der BBWA-Steuerungsrunde
- sozial-kulturelle Netzwerke casa e.V. - Schwerpunkt Stadtteilarbeit und Vernetzung
- Teilprojektleitung
- Mitarbeit an jeglichen Projektaufgaben und Teilnahme am wöchentlichen Jour Fixe (sowie weiteren Meetings nach Bedarf)
- Mitorganisation und Teilnahme am Wirkungsworkshop in der Wilhelmstadt, Organisation der Bereitstellung von Workshopmaterialien und entsprechenden Räumlichkeiten im Stadtteil
- umfassende Vernetzung und Bekanntmachung im Stadtteil und in Gremien (bspw. Stadtteilkonferenz)
- Akquise von neuen Kooperations- und Netzwerkpartner*innen
- Unterstützung bei der Erstellung von Öffentlichkeitarbeitsmaterialien
- sämtliche Organisation der virtuellen Projektbesuche inklusive Kontaktpflege sowie Vor- und Nachbereitung und Verschriftlichung
- Erzbistum Berlin
- Mitarbeit an jeglichen Projektaufgaben und Teilnahme am Jour Fixe
- Mitorganisation und Teilnahme am Wirkungsworkshop in der Wilhelmstadt
- Akquise von neuen Kooperations- und Netzwerkpartner*innen
- Unterstützung bei der Erstellung von Öffentlichkeitarbeitsmaterialien
- Mitwirken an der Erstellung des Modellkonzeptes
- Organisationseinheit Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination (OE QPK) Bezirksamt Spandau
- Teilnahme an Austauschformaten
- Teilnahme und Mitwirken am Wirkungsworkshop in der Wilhelmstadt
- Unterstützung der Projektarbeit durch Bereitstellung und Aufbereitung von Berichten und Statistiken zum Stadtteil und der Problemadressierung sowie Bedarfsanalyse sowie weitergehenden Erläuterungen und Einschätzungen
- Jobcenter Spandau
- Teilnahme und Mitwirken am Wirkungsworkshop sowie an weiteren Austauschformaten
- Einbringen der Perspektive des Jobcenters hinsichtlich der Bedarfe in der Wilhelmstadt bezogen auf die Zielgruppe
- Bereitschaft als Kooperationspartner im weiteren Projektverlauf mitzuwirken
- Teilhabefachdienst Bezirksamt Spandau
- Teilnahme und Mitwirken am Wirkungsworkshop sowie an weiteren Austauschformaten
- Einbringen der Perspektive des Teilhabefachdienstes hinsichtlich der Bedarfe in der Wilhelmstadt bezogen auf die Zielgruppe