FIX FK – Reduzierung von Energiearmut durch interkulturelle Sensibilisierung und Empowerment

FIX FK – Reduzierung von Energiearmut durch interkulturelle Sensibilisierung und Empowerment
Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg
Träger
Yeşil Çember ökologisch interkulturell gGmbH
Französische Str. 28
10117 Berlin
Deutschland
c/o Kiezbüro
Projektadresse
Deutschland
Kontakt / Ansprechpartner*in
Gülcan Nitsch
CEO
0307867693
Laufzeit:01.01.2025-30.06.2025
Förderprogramm:LSI 2023/1 (Entwicklungsprojekte)
Beantragte Fördersumme:49.997,18
Kurzbeschreibung

Ziel: Aufbau einer multiperspektivischen Entwicklungspartnerschaft in Kooperation mit relevanten Partnern (Klimabeauftragter, Interaktiv e. V., Beratungsstellen usw.), Problem- und Umfeldanalyse zur Energiearmut in migrantischen Communities und Implementierung eines an die lokalen Gegebenheiten angepassten Modellkonzeptes aus den Niederlanden zu folgenden Fragestellungen:

  1. Wie können die vorhandenen Energie-Beratungen Menschen aus migrantischen Communities, die von der Energiearmut besonders betroffen sind, kultursensibler und zielgruppengerechter erreichen?
  2. Wie erreichen wir die am meisten von der Energiearmut betroffenen Menschen wirksam, damit diese besser an der Energiewende teilnehmen, ihren Energieverbrauch und die Kosten dafür reduzieren und damit gleichzeitig ihre Wohnqualität erhöhen können?
  3. Inwiefern steigert die Schulung und aktive Einbeziehung der Zielgruppe als Multiplikator/-innen sichtbar die Nachfrage nach Energiesparberatungen in den betroffenen Haushalten?
  4. Inwiefern kann die vorgesehene Schulung von arbeitsmarktfernen Personen aus migrantischen Communities zu einer Erhöhung von arbeitsmarktbezogenen Kompetenzen und damit neuen beruflichen Perspektiven führen?
  5. Inwiefern können sozial-innovative Bestandteile des erfolgreichen niederländischen Modellprojekts Fixbrigade NL an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden und in unser Modellkonzept einfließen?
  6. Inwiefern kann das Projekt Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für eine gerechtere Verteilung von bezahlbarer Energie in allen gesellschaftlichen Schichten liefern?
Zielgruppe

Zielgruppe sind von Energiearmut betroffene Menschen, insbesondere mit Migrationshintergrund. 

Energiearmut betrifft vor allem Menschen mit Migrationshintergrund bzw. mit Fluchterfahrung, die in schwierigen sozialen Wohnsituationen leben. Zusätzliche Einflussfaktoren sind häufig geringe Bildungsniveaus, unzureichende Deutschkenntnisse und wenig Einkommen. Viele der Betroffenen wissen über bestehende Hilfs- und Beratungsangebote nicht oder nicht ausreichend Bescheid oder finden kaum einen aktiven Weg der Beschäftigung mit dem Thema Energiesparen. Dies führt oft zu Überforderungssituationen und Verschuldung. Es gibt zwar zahlreiche Energieberatungsangebote in Berlin, aber in migrantischen Communitys erschweren oft sprachliche und kulturelle Barrieren den Zugang. Die aktuellen Kommunikations- und Beratungsstrukturen sind nicht ausreichend oder zielgruppengerecht genug, um die betroffenen Menschen wirksam zu erreichen. Darüber hinaus gibt es in migrantischen Communitys eine nicht zu ignorierende Skepsis gegenüber kostenlosen, öffentlichen Angeboten, obwohl der Handlungs- und Beratungsbedarf sehr groß ist. Auch Schamgefühle hindern diese Menschen oft daran, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Der Wunsch ist groß nach einem Angebot, welches die Gemeinschaft mitträgt und diese gleichzeitig stärkt.

Innerhalb der beschriebenen Zielgruppe gibt es viele Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Behinderungen. Ihre dadurch oft zusätzlich erschwerte soziale Problemlage soll durch das Projekt spezifisch adressiert werden.

Beabsichtigte Ergebnisse und Wirkungen

Problem- und Umfeldanalyse:

  • Generierung eines Überblicks über bestehende Angebote, Projekte, Maßnahmen, Hilfsinitiativen und Unterstützungsleistungen etc.
  • Interviews mit relevanten Akteur*innen, die Energieberatung anbieten
  • Interviews mit der Zielgruppe über die Hürden und Bedarfe zum Thema 

Multiperspektivische Entwicklungspartnerschaften (interkulturell, interdisziplinär):

  • Durchführung multiperspektivischer Fachaustausche
  • Auslotung weiterer Partnerschaften für das Modellprojekt 

Sozial-innovative Konzeptentwicklung zur Erprobung eines Lösungsansatzes: 

  • Auswertung der Ergebnisse der Fachaustausche und Fokusgruppengespräche
  • Konzeptentwicklung für den Antrag mit allen Partnern, Übertragung von Aspekten und Bestandteilen des Projekts Fixbrigade Nederland, bei dem langzeitarbeitslose Menschen aus migrantischen Communities als Multiplikator/-innen für das Thema Energieeffizienz und Allround-Handwerker/-innen für niedrigschwellige Hilfen in den Haushalten geschult werden und so Kompetenzen aufbauen und berufliche Perspektiven entwickeln.
  • Entwicklung eines Angebots, das sich von den anderen Angeboten in folgenden Punkten unterscheidet:
    • Beratungen von Personen aus der community, bottom-up Ansatz im Vergleich zu top-down Ansätzen anderer Angebote
    • Die Gemeinschaft berät sich untereinander, Stärkung der Nachbarschaft
    • Bereitstellung investiver Energieeffizienzmaßnahmen
    • Zielgruppengerechte Ansprachen
Entwicklungspartner und wichtigste Kooperationspartner
  • Klimabeauftragter des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg
  • InterAktiv e. V. (Entwicklungspartner)
  • BUND Berlin e. V. (Fachpartner)
  • Deneff e. V. (Fachpartner)