






Ziel der Entwicklungspartnerschaft Open Social Innovation (OSI) war die Entwicklung einer sozialen Innovation zur sozialökonomischen Integration von Geflüchteten und Migrant*innen in Berlin Buch.
In Pankow sind besonders viele Geflüchtete (16,6% der Untergebrachten in Berlin) in Sammelunterkünften. Die Kooperation im Entwicklungsprojekt war darauf ausgerichtet, sozial-innovative Maßnahmen zur Integration von Arbeitslosen, insbesondere von Geflüchteten, zu entwickeln.
Die Geflüchteten kommen trotz angespanntem Arbeitsmarkt nicht in Arbeit, weil Kenntnisse der deutschen Lebens- und Arbeitswelt, Sprachkenntnisse, u.v.m. fehlen
Soziale Unternehmen und soziale Träger verbessern zwar durch die Umsetzung von Projekten die Situation, gleichzeitig laufen jedoch immer wieder Projekt- bzw. Fördermittel aus und dringend benötigte Angebote fallen weg (‚Projektitis‘). Projektziel war demzufolge, soziale Träger und soziale Unternehmen dahingehend zu unterstützen, dass sie nachhaltiger auf die bezirklichen Probleme reagieren können.
Die Stärkung ihrer Wirkung, gerade im Hinblick auf bedarfsorientierte und für die Zielgruppen geeignete Angebote mit Fokus auf Gute Arbeit und Beschäftigung – aber auch darüber hinaus – sollte begünstigt werden: einerseits durch neue Kooperationen und die gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen und andererseits mittels spezifischer Methoden und Instrumente, die eine Professionalisierung der Akteure begünstigen. Der soziale Mehrwert, den Träger und Unternehmen für die Zielgruppe erwirtschaften, sollte und konnte durch das Projekt skaliert werden.
Durch verbesserte Zusammenarbeit und Kooperation wurden vorhandene Ressourcen zur besseren und gezielten Nutzung identifiziert. Zudem wurden Methoden und Instrumente bereitgestellt, die eine Professionalisierung der Akteure begünstigen. Bestehende Netzwerke zur Unterstützung Geflüchteter, wie soziale Träger und soziale und andere Unternehmen, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure wurden adressiert und zur Umsetzung der Ziele zusammengebracht.
Zielgruppe waren die Geflüchteten und sozial Benachteiligten im Bezirk Pankow sowie soziale Träger und Unternehmen, welche ihre Aktivitäten darauf ausrichten, deren Lebensbedingungen zu verbessern.
Im Bezirk Pankow besteht eine hohe Konzentration von Geflüchteten zur Aufnahme in Pankower Sammelunterkünften, z.B. in Buch, im Gebiet Storkower Straße u.a. Im Bezirk Buch war seinerzeit eine neue Gemeinschaftsunterkunft für 1.500 Bewohner/innen geplant. Gleichzeitig war unsicher, wie eine (soziale) Infrastruktur einschließlich Begegnungsstätten u.ä. im notwendigen Maß hergestellt werden könnte.
Die Situation der Geflüchteten ist gekennzeichnet durch fehlende Kenntnisse der deutschen Lebens- und Arbeitswelt, fehlende Sprachkenntnisse und Qualifikationen, weshalb die Integration in den Arbeitsmarkt erschwert ist. Das Projekt war darauf ausgerichtet, Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebens- bzw. Arbeitsbedingungen zu entwickeln.
Zur Erhebung der Probleme und Bedarfe wurden individuell ausgewählte Gespräche sowie eine schriftliche Umfrage durchgeführt. Dabei lag der Fokus darauf, sowohl die Herausforderungen Geflüchteter in Pankow als auch die Herausforderungen sozialer Unternehmen und Träger*innen im Bezirk zu identifizieren. Auch wurden erste Initiativen und Zukunftsideen gesammelt. Insgesamt haben 13 Personen an den Gesprächen und der schriftlichen Umfrage teilgenommen.
Die Ursachenanalyse ergab, dass sowohl die strukturellen als auch die psychosozialen Herausforderungen eng miteinander verwoben sind. Es bedarf dringend einer stärkeren Vernetzung der Akteure, langfristiger Finanzierungsmodelle und einer Entbürokratisierung der Prozesse. Die Schaffung von Begegnungsräumen und einer Willkommenskultur ist ebenso essenziell wie der Ausbau von Bildungs-, Wohn- und Therapieangeboten. Soziale Träger und Unternehmen benötigen Planungssicherheit, mehr Anerkennung und eine stärkere Unterstützung durch Verwaltung und Politik, um ihre wichtige Arbeit fortsetzen zu können.
In einem ganzheitlichen Konzept wurden den Betroffenen und Organisationen Austauschformate und Instrumente sozialer Innovationen für ihre sozialen und ökonomischen Integrationsziele zur Verfügung gestellt:
- Eine Task Force „Soziale Innovationen und soziale Unternehmen in Pankow“ wurde mit folgenden Aufgaben betraut:
- Identifizierung der sozialen Probleme, die bisher unzureichend adressiert waren
- Identifizierung der Akteure, die zur Bedarfsermittlung in die Task Force einbezogen werden sollten (Entwicklungspartnerschaft)
Die Task Force setzt(e) sich zusammen aus
• dem Bezirksamt Pankow von Berlin mit der Abteilung Wirtschaftsförderung;
diese ist maßgeblich beteiligt an der BBWA-Strategie zu LSI und übernahm eine Beiratsfunktion
• dem sozialen Unternehmen beta gGmbH
als Repräsentant der Sozialen Ökonomie in Pankow
• der Campus Berlin-Buch GmbH
und
• dem Projektträger TechNet, der das Projekt steuerte,
- gemeinsam mit C*Space als Projektbegleitung
- Fundierte Ursachenanalyse und Problemadressierung
Die Ursachenanalyse und Problembeschreibung wurde mittels Recherche, Befragungen und Austausch durchgeführt. Es wurden individuell ausgewählte Gespräche sowie eine schriftliche Umfrage durchgeführt. Dabei lag der Fokus darauf, sowohl die Herausforderungen Geflüchteter in Pankow als auch die Herausforderungen sozialer Unternehmen und Träger*innen im Bezirk zu identifizieren. Auch wurden erste Initiativen und Zukunftsideen gesammelt. Insgesamt haben 13 Personen an den Gesprächen und der schriftlichen Umfrage teilgenommen.
Darüber hinaus dienten weitere Aktivitäten der Zielsetzung:
- Durchführung von 2 Veranstaltungen, mit dem Ziel, das Vorhaben im Bezirk bekannt zu machen und die Zusammenarbeit und Kooperation der sozialen Organisationen und Unternehmen sowie ihre soziale und ökonomische Wertschöpfung zu steigern
- Einberufung der Lernpartnerschaft inkl. einer digitalen Plattform zur Erfassung des konkreten Unterstützungsbedarfs der sozialen Unternehmen und Organisationen im Bezirk; unter Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen, wie a) bestehende etablierte Unternehmen b) junge neu gegründete soziale Unternehmen; c) soziale Organisationen, die sozial-unternehmerisch tätig werden wollen. Alle diese (mittelbaren) Zielgruppen haben unterschiedliche Bedarfslagen bzw. benötigen unterschiedliche Methoden und Tools
- Einbindung weiterer Partner für die Entwicklungspartnerschaft (weitere relevante lokale AkteurInnen aus Pankow für die Entwicklungspartnerschaft)
- Entwicklung von passenden Unterstützungsangeboten (in verschiedenen Formaten) auf der Grundlage des ermittelten Bedarfs, zum Beispiel zu folgenden Themen: Wirkungsmessung / soziale Buchführung, Entwicklungsverfahren wie Planung von unten, Organisationsentwicklung und geeignete Rechtsformen, soziales Marketing und Management, soziale Kapitalbildung, sozial-innovative Geschäftsmodelle, Erfahrungsaustausch über good practice
3. Entwicklung einer Kooperationsstrategie, die es den Akteuren der Sozialen Ökonomie, der privatwirtschaftlichen Wirtschaft und der Verwaltung / Politik erlaubt, ihre Aktivitäten zur Optimierung der sozialen Zielerreichungen zu synchronisieren (Open Social Innovation). Bei all diesen Aktivitäten war die Einbindung von Organisationen und deren Mitgliedern mit Bezug zu Flucht und Migration von hoher Bedeutung.
- Bereitstellung von aktuellen Informationen aus EU, Bund und Land, die die sozialen Unternehmen und Träger für ihre Weiterentwicklung nutzen können; Website, Newsletter, Öffentlichkeitsarbeit auf Veranstaltungen
- Zusammenarbeit mit den im Bezirk vorhandenen Netzwerken und der Wirtschaftsförderung sowie dem BBWA, dadurch Stärkung der lokalen Wirtschaft im Bezirk
- Zur Überprüfung der sozialen Wirkungen auf die Zielgruppe wurde das Social-Auditing-Verfahren eingesetzt. Im Lauf und gegen Ende des Projekts wurden zentrale Akteure und Partner daraufhin befragt, wie sie die sozialen Effekte der neuen sozial-innovativen Strategie einschätzen
- Erarbeitung einer Machbarkeitsprüfung zur Verstetigung der Strategie
Mit diesem Projekt konnte die Effektivität sozialer Leistungen, die angeboten werden, durch verstärkte, synchronisierte Kooperationen und dargestellt und optimiert werden. Dies konnte in Innovationen fließen, die sich aus der Kommunikation und dem Austausch mit den Akteuren ergeben. Hierzu gehört die Information zu Fördermitteln ebenso wie die Bereitstellung von spezifischen betriebswirtschaftlichen Instrumenten, die es erlauben, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Task Force konnte darüber hinaus für die Innovationsverstetigung sorgen, indem man sich auf weitere Vorhaben einigte.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Ursachenanalyse sowie den Ergebnissen der Treffen mit der Task-Force und den Entwicklungspartner*innen wurde ein Modellkonzept mit dem Arbeitstitel: "Work 4 Migrants: Kooperationslabor & Kompetenzstelle für soziales Unternehmertum in Berlin-Buch" entwickelt.
Übergeordnetes Ziel ist, am Beispiel von konkreten Projekt-Bedarfen und Initiativen in Buch sozialunternehmerische Strategien und Werkzeuge dafür einzusetzen, bereits bestehende Projekte und Initiativen in soziale Unternehmen zu transformieren und dadurch Arbeit für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung zu schaffen.
Konkretes Ziel war, mindestens eine identifizierte Initiative (z.B. VeloBuch, Nähwerkstatt) zu unterstützen und zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit und unter Einbeziehung von neuen Nachbar*innen und migrantischen Communities sollen diese Projekte im Rahmen einer „Projektwerkstatt / Labor“ zu sozialen Unternehmen ausgebaut werden. Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze, und gleichzeitig können die sozialen Projekte ihre Strukturen professionalisieren, sich langfristig stabilisieren und wirtschaftlich nachhaltig gestalten.
Das Modell setzt auf die Prinzipien und Methoden der „Open Social Innovation“ diverser lokaler Akteure. Das Kooperationslabor basiert auf einem Netzwerk von Akteur*innen, die gemeinsam ihre Expertise und Ressourcen bündeln. Deshalb ist eine Koordinationsstelle für dieses Labor entscheidend, die über die Funktion einer Anlaufstelle hinausgeht. Sie vernetzt das Ökosystem in verschiedene Richtungen und sorgt dafür, dass die „kollektive Intelligenz“ aller Beteiligten synergetisch zusammengeführt wird und daraus auch Kompetenz-Angebote entstehen können.
Die Kompetenzstelle („Social Business Club“) entwickelt und bietet Weiterbildungsangebote zur Kompetenzentwicklung an, die in Praxisprojekten umgesetzt werden („learning by doing“). Diese Unterstützungsangebote werden entweder aus bestehenden, berlinweiten Pools (z.B. über Social Economy Berlin) bezogen oder maßgeschneidert entwickelt und dienen als Blaupause für zukünftige Dienstleistungen der Kompetenzstelle im Rahmen eines Social-Economy-Ökosystems in Pankow.
Eine bei allen Teilnehmer*innen für attraktiv befundene Idee war es, einen “Markt der Möglichkeiten & Festival” zu veranstalten. Der Anker-Ort des Marktes wäre der Campus Buch, ggf. könnte es für die Ausstrahlung über den Campus hinaus 1-2 ergänzende mobile Pop-Ups geben. Der Markt sollte eine Plattform für unterschiedliche kulturelle, wirtschaftliche, bildungsorientierte soziale und sozial-unternehmerische Angebote und Projekte bieten und sowohl von der Reichweite und “Kundschaft” unmittelbar am Campus Buch (2000 Menschen) als auch von dort vorhandener Gründer*innen-Expertise profitieren. Zentrale Elemente des Marktes könnten Formate sein wie Projektwerkstatt & Ideenlabor, Interkulturelle Food-orientierte Markt-Stände, Pop-Up Manufaktur mit handwerklichen Angeboten zum Mitmachen usw.
Zentrale übergeordnete Idee ist es, grundsätzlich Kompetenzen und Strukturen für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und soziales Unternehmertum in Pankow zu stärken. Eine konkrete Idee für 2025 war es, den Wirtschaftstag Pankow mit dem Fokus Social Economy zu erweitern. Dieser fand am 2. Juni 2025 im Pfefferberg statt.
Eine Machbarkeitsprüfung zur Verstetigung der Prozesse ergab, dass gemäß einer SWOT-Analyse die Stärken und Chancen für die Durchführung eines Modellprojekts vermutete Schwächen und Risiken bei weitem überwiegen. Dies war auch ein Ergebnis der Abschlussveranstaltung zur Reflexion und dem Ausblick auf die künftige Arbeit. Die Anwesenden gaben ihr Commitment bekannt, sich an einem Folgeprojekt zu beteiligen. 5 teilnehmende Frauen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund bekundeten spontan ihr Interesse, sich als Teilnehmende an einem Modellprojekt zu beteiligen.
Eine bei allen Teilnehmer*innen für attraktiv befundene Idee war es, einen “Markt der Möglichkeiten & Festival” zu veranstalten. Der Anker-Ort des Marktes wäre der Campus Buch; ggf. könnte es für die Ausstrahlung über den Campus hinaus 1-2 ergänzende mobile Pop-Ups geben. Der Markt sollte eine Plattform für unterschiedliche kulturelle, wirtschaftliche, bildungsorientierte soziale und sozial-unternehmerische Angebote und Projekte bieten und sowohl von der Reichweite und “Kundschaft” unmittelbar am Campus Buch (2000 Menschen) als auch von dort vorhandener Gründer*innen-Expertise profitieren. Zentrale Elemente des Marktes könnten Formate sein wie Projektwerkstatt & Ideenlabor, Interkulturelle Food-orientierte Markt-Stände, Pop-Up Manufaktur mit handwerklichen Angeboten zum Mitmachen usw.
Zentrale übergeordnete Idee ist es, grundsätzlich Kompetenzen und Strukturen für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und soziales Unternehmertum in Pankow zu stärken. Eine konkrete Idee für 2025 war es, den Wirtschaftstag Pankow mit dem Fokus Social Economy zu erweitern. Dieser fand am 2. Juni 2025 im Pfefferberg statt.
Die Entwicklungspartnerschaft bestand im Kern aus der Task Force mit folgenden Organisationen:
Alle Partner*innen der Task Force des LSI-Projekts stehen weiterhin zur Verfügung und wollen ihre komplementären Stärken in das Modellprojekt einbringen.
● Technologie-Netzwerk Berlin e.V.: Fachliche Expertise im Bereich Sozial-Solidarische Ökonomie und der Unterstützung sozialer Unternehmen (mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Sozialen Innovationen)
● Beta gGmbH: Fachpartnerin für Arbeitsmarktintegration und Integrationsdienstleistungen
● C*SPACE Berlin gGmbH Creative Space: Expertise als Gestalterin „Dritter Orte“ für neue Arbeit und Gemeinschaft sowie Prozessbegleiterin für transkulturelle Projekte
● Campus Berlin-Buch GmbH: Expertise in Gründung und Wirtschaft (mehr als 200 Start-ups). Der Campus bietet zudem mit über 2000 täglich dort arbeitenden Menschen (darunter viele international hochqualifizierte Fachkräfte) einen bereits bestehenden Marktplatz
● Wirtschaftsförderung Pankow, BBWA Pankow, Bezirksamt Pankow von Berlin: Einbringung von Kenntnissen zur Situation der Geflüchteten sowie der lokalen Unternehmen im Bezirk
Darüber hinaus wurden weitere Entwicklungspartner gefunden und eingebunden, mit denen zusammen die Bedarfsanalyse vorgenommen und eine Kooperationsstrategie entwickelt wurde:
- Albatros GmbH
- BENN Buch
- Beta gGmbH
- Bezirksamt Pankow
- Bildungsverbund Buch
- Campus Buch Berlin
- Gemeinschaftsunterkunft Groscurthstraße
- GUTEmission e.V.
- Kaspar Hauser Stiftung
- Spok sport und kultur gmbH
- Stephanus Stiftung
- Verband für Arbeit, Bildung und Integration Berlin Brandenburg e. V.
Diese brachten nicht nur ihre wertvollen Erfahrungen und Teilnehmende aus der Zielgruppe Geflüchtete und Migranten ein, sondern auch ihr Commitment bei der Unterstützung des Projekts.